Medienmitteilung

Das geplante Personalparkhaus des KSA widerspricht den Planungsgrundlagen von Stadt und Kanton

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Der VCS Aargau hat gegen den geplanten Neubau eines Parkhauses an der Tellstrasse mit 710 Park¬feldern Einwendung erhoben. Das Vorhaben steht im Widerspruch zu den kantonalen und städtischen Planungszielen. Ein Parkhaus dieser Grössenordnung gehört nicht ins Stadtzentrum. 

Der VCS Aargau hat zwar ein gewisses Verständnis für den Wunsch des Kantonsspitals Aarau, für sein Personal zentrumsnah Abstellplätze zur Verfügung stellen zu können. Als 24-Stunden-Betrieb mit Schichtzeiten können nicht alle Mitarbeitenden ihren Arbeitsweg mit Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Der VCS Aargau anerkennt die Bemühungen des KSA, durch den Spitalbetrieb verursachten Verkehr im Rahmen eines betrieblichen Mobilitätskonzepts und eine griffige Parkierungsordnung zu steuern. Die Grössenordnung des geplanten Neubaus mit 710 Einstellplätzen, wovon 465 neu hinzukommen, wirft aber Fragen auf. 

In Konflikt mit übergeordneten Planungszielen

Für den VCS Aargau ist das geplante Parkhaus im Zentrum problematisch, weil es im Widerspruch zu den kantonalen und städtischen Planungszielen steht. Die entsprechenden strategischen und planerischen Grundlagen – die Mobilitätsstrategie und der Richtplan des Kantons Aargau, das Raumentwicklungsleitbild und der Kommunale Gesamtplan Verkehr sowie die Bau- und Nutzungsordnung der Stadt Aarau – sehen vor, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehr zu reduzieren. Das Parkplatzangebot ist eine wichtige Stellschraube, um das Verkehrsaufkommen zu regulieren. Für den VCS ist das Bauprojekt deshalb nicht bewilligungsfähig. Er fordert die Stadt Aarau auf, das Baugesuch abzuweisen. 

Das KSA ist dank seiner zentralen Lage sehr gut erschlossen. Vom Bahnhof Aarau ist es zu Fuss in nur 5 Minuten erreichbar. Eine Anreise per Auto ist deshalb nur in Ausnahmefällen nötig. Trotzdem stellt das Kantonsspital heute über 1000 Parkplätze zur Verfügung, fast doppelt so viel, wie beispielsweise das weit grössere Universitätsspital Zürich anbietet. Das KSA braucht für den Tagbetrieb aus Sicht des VCS keine zusätzlichen Parkplätze, da Besucher wie Mitarbeitende grossmehrheitlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen können, und für die Nachtschicht könnten Teile der grosszügig dimensionierten Besucherparkierung für die Mitarbeitenden freigegeben werden. 

Auch der Kanton ist gefordert

Die dezentrale Struktur des Aargaus wird oft zur Rechtfertigung von Strassenausbauten herangezogen. Die Folgen dieser Verkehrspolitik zeigen sich in den Zentren, die den Verkehr kaum mehr bewältigen können. Der VCS Aargau fordert den Kanton auf, die Mittel anstatt in neue Strassen in intelligente, zukunftsfähige Lösungen mit einer multimodalen Mobilität, in Park+Ride und in einen dichten Fahrplan auch in Randregionen zu investieren. Dass mit dem Auto mitten in die Stadt fährt, wer draussen auf dem Land wohnt, ist nicht mehr zeitgemäss. 

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