Mehr Lebensqualität
– weniger Autoverkehr

Manifest für eine Wende in der Verkehrspolitik

Die A1 auf sechs Spuren auszubauen, wie es das Bundesamt für Strassen will, ist völlig verfehlt. Der geplante Ausbau löst keine Verkehrsprobleme, nützt dem Standort Aargau nichts und ist sogar in einer ausbauorientierten Optik eine Zwängerei. Stattdessen braucht es ein grundsätzliches Umdenken in der Mobilitätspolitik.

Die Verkehrspolitik befindet sich in einer Sackgasse. Insbesondere der Autoverkehr verursacht Probleme, die sich mit weiterem Ausbau nicht mehr bewältigen lassen. Das Verkehrssystem wird zudem immer teurer und funktioniert gleichzeitig immer schlechter; jedes Jahr nehmen die Staustunden zu. Der Verkehr verschlingt einen Drittel der in der Schweiz verbrauchten Energie, zerstört Landschaften und gewachsene Strukturen.

Diese Befunde sind weithin unbestritten. Die politisch Verantwortlichen lassen sich von der unübersehbaren Fehlentwicklung aber nicht beeindrucken; sie halten unverdrossen am alten Rezept, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere des Strassennetzes, fest. Auf den ersten Blick erscheint das Vorgehen plausibel: Nimmt der Verkehr zu, muss die Infrastruktur mitwachsen.

Doch das ist ein Trugschluss: Das Wachstum ist nicht naturgegeben und muss auch nicht einfach hingenommen werden. Es hat Ursachen, die beseitigt werden können. Ein Paradigmenwechsel ist überfällig. 

Mehr Lebensqualität - weniger Autoverkehr

Als Ausweg braucht es eine neue Mobilitätspolitik, die vom Ausbau des Strassennetzes Abstand nimmt. Stattdessen muss die Verkehrsnachfrage mit geeigneten Massnahmen bekämpft werden.

Der VCS Aargau fordert:

  • eine «Raumplanung der kurzen Wege»
  • optimale Bedingungen für den Fuss-­ und Veloverkehr
  • kein weiterer Ausbau des Strassennetzes
  • Kostenwahrheit für alle Verkehrsträger:innen
Ausgangslage
Ausgangslage

Seit den fünfziger Jahren hat der Strassenverkehr kontinuierlich zugenommen. Die Auswirkungen sind verheerend: Die Landschaften sind zersiedelt und zerschnitten, verkehrsbedinge Immissionen beeinträchtigen unsere Lebensqualität, und mit seinem Durst nach fossiler Energie ist der Verkehr ein Klimakiller.

Eine verfahrene Situation

Der Mensch ist auf Mobilität angewiesen, um seine elementaren Bedürfnisse zu befriedigen. Auch das Reisen um des Reisens willen ist ein menschliches Bedürfnis. Doch die Art, wie wir unsere Mobilität organisiert haben, bringt eine Reihe von Problemen mit sich:

  • Rund die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner sind einer zu hohen Belastung durch Verkehrslärm ausgesetzt. Fast zwei Drittel geben an, sich durch den Verkehrslärm gestört zu fühlen.
  • Trotz Fortschritten in der Motor- und Fahrzeugtechnik wird die Luft seit einigen Jahren kaum mehr sauberer. An manchen Standorten ist sogar eine Verschlechterung festzustellen.
  • Verkehr ist ein Gesundheitsrisiko: Stress, Lärm und Luftbelastung erhöhen das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv. Hinzu kommt die Unfallgefahr.
  • Ein immer dichteres Netz von Strassen zerschneidet unsere Landschaft. Es fördert die Zersiedelung, verbraucht viel Kulturland und trägt zum viel beklagten Gefühl der Enge bei.
  • Obwohl das Strassennetz laufend ausgebaut wird, nehmen die Staustunden zu.
  • In der Schweiz ist der Verkehr der grösste Energieverbraucher (vgl. Grafik rechts) und damit der wichtigste Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase. Er allein verbraucht über einen Drittel der Gesamtenergie – Tendenz weiter steigend. Das ist mit den Zielen einer nachhaltigen Energiepolitik unvereinbar.

Diese Probleme haben eine Hauptursache: Das Übermass an Verkehr. Seit 1950 hat sich die Anzahl mit dem Auto zurückgelegter Kilometer pro Kopf verfünffacht, die Gesamtzahl gefahrener Kilometer pro Jahr sogar verzwanzigfacht.

Auch heute noch wächst der motorisierte ­Privatverkehr ungebremst.  Schädlich ist vor allem der private motorisierte Verkehr; der öffentliche Verkehr belastet die Umwelt deutlich weniger.

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