Gesamtverkehrskonzept Ostaargau OASE

Aktuell: Partizipation GVK Baden und Umgebung

Nachdem das regionale Gesamtverkehrskonzept Ostaargau am grossen Widerstand der Bevölkerung gescheitert und im Richtplan auf Stufe Zwischenergebnis belassen wurde, hat das kantonale Baudepartement den Planungsprozess neu aufgegleist – mit einem breiten, fünfstufigen Partizipationsprozess. Die ganze Bevölkerung ist jetzt eingeladen, die Zukunft der Mobilität im Ostaargau mitzugestalten.

Eine erweiterte Behördendelegation, die 10 Gemeinden im Raum Baden umfasst, eine 25-köpfige fachliche Begleitgruppe sowie eine Mobilitätskonferenz mit rund 200 Teilnehmenden – das ist die Basis des neuen, partizipativen Planungsprozesses im Grossraum Baden, der nach dem krachenden Scheitern der OASE einen Neustart braucht. Insgesamt fünf Mal soll sich das Rösslispiel drehen, bis 2025 der Grosse Rat die erarbeitete Lösung in den Richtplan einträgt. Fünf Mal erarbeitet die Verwaltung Vorschläge, legt sie der Begleitgruppe vor, bringt sie in die Mobilitätskonferenz, um schliesslich die Behördendelegation über das weitere Vorgehen befinden zu lassen.

Ergänzend führt der Kanton Aargau eine digitale Mitwirkung durch. In der sogenannten e-Partizipation kann sich jede und jeder Interessierte selbst einbringen und zu den Thesen der Mobilitätskonferenz äussern, bevor die Behördendelegation den Nagel einschlägt. Während der Herbstferien stand das Mitwirkungsfenster ein erstes Mal offen, und die Bevölkerung konnte sich zu 14 Themen äussern. Die Fragen nehmen von der Mobilitätskonferenz erarbeitete Thesen auf, die von der Zuverlässigkeit der Infrastrukturen für alle Verkehrsträger über die Förderung von Fuss- und Veloverkehr bis hin zu Anreizen für Verhaltensänderungen reichen. 

Viele Antworten stimmen zuversichtlich. Unter den zahlreichen Stimmen, die ein Umdenken in der Mobilitätsfrage fordern, gehen jene fast unter, die auch die Erreichbarkeit des Zentrums für das Auto gesichert sehen wollen. Die Umfrage ist abgeschlossen, doch die Thesen und die Antworten sind weiterhin einsehbar. Bilden Sie sich eine eigene Meinung! 

Zur ePartizipation

 

Kritische Medienberichte zur OASE

Lackmusprobe für die Umweltgesinnung des Freisinns 
«Infosperber», 14.12.2019

Verkehrskonzept Oase: Eine Ruheoase wird das ganz sicher nicht 
Treffender Kommentar von Hans Fahrländer, «Badener Tagblatt», 16.11.2019

Rund eine Milliarde Franken will der Kanton Aargau bis 2040 im östlichen Kantonsteil in die Strasseninfrastruktur investieren, um die regionalen Zentren Baden und Brugg vom Durchgangsverkehr zu entlasten und die Region Zurzach besser an das Nationalstrassennetz anzubinden. Das Projekt OASE – das Akronym steht für «Ostaargauer Strassenentwicklung», doch will es das BVU inzwischen lieber als «regionales Gesamtverkehrskonzept» (rGVK) verstanden wissen – nimmt zwar erstmals in der Geschichte der neuen Aargauer Verkehrspolitik auch den Fuss- und den Veloverkehr als Teil des Gesamtverkehrssystems ernst; wie der ursprüngliche Projektname und der Kostenhorizont aber unmissverständlich klarstellen, geht es in erster Linie um den Aus- und Neubau von Strassen und nicht um die Entwicklung nachhaltiger Mobilität. 

Zu viel Geld in der Kasse

Seit etlichen Jahren pröbelt das Verkehrsdepartement in Aarau an Lösungen herum. Dabei zeigt sich symptomatisch, woran die Aargauer Mobilitätspolitik krankt: Es ist zu viel Geld in der Kasse. Da sind die Wachstumsprognosen von Bund und Kanton, die dem Ostaargau in den nächsten 25 Jahren eine Bevölkerungszunahme um 30 Prozent voraussagen, eine Steilvorlage: Wächst die Bevölkerung, müssen die Strassen mitwachsen, so der Irrglaube. Dabei besteht die Herausforderung darin, auf das hohe Mass an hausgemachtem Verkehr – die Region Baden leidet unter rund 85 Prozent Ziel-/Quell- und Binnenverkehr – adäquate Antworten zu finden. Doch die prall gefüllte Strassenkasse erweist sich als hinderlich für nachhaltige Planungsansätze.

Vom 18. Oktober 2019 bis zum 17. Januar 2020 führt der Kanton Aargau eine zweite öffentliche Anhörung zur OASE durch; im Herbst 2020 soll der Grosse Rat die OASE im Richtplan festsetzen. Wie schon bei der ersten Anhörung im Jahr 2016 wird sich der VCS Aargau auch dieses Mal vernehmen lassen und sein Netzwerk nutzen, um Einfluss auf die Planung und die öffentliche Wahrnehmung zu nehmen.

Eine erste Anhörung fand 2016 statt

Bereits im Frühsommer 2016 führte der Kanton Aargau eine erste öffentliche Anhörung zur OASE durch. Um der betonlastigen Planung des Kantons etwas entgegenzusetzen, bildete sich damals unter dem Namen OASIN eine parteiunabhängige Arbeitsgruppe aus Raumplanern, Verkehrsfachleuten und Politikern unter Federführung des VCS Aargau.

Dass der Name der Gruppe an ein Medikament erinnert, ist durchaus gewollt: Er steht für «Ostaargauer Siedlungsentwicklung, intelligent und nachhaltig» und versteht sich mit einem Augenzwinkern als Heilmittel für die OASE. Im Vordergrund der Überlegungen stehen Massnahmen zur Verkehrsvermeidung und die Verlagerung auf nachhaltige Verkehrsmittel. Statt neue Strassen zu planen, soll der Kanton den Ostaargau als urbanes Gebiet betrachten und städtische Infrastrukturen entwickeln.

Mit einer «Politik der kurzen Wege» sollen dezentrale Strukturen gefördert werden. Eine Aufwertung der öffentlichen Räume soll dazu einladen, sich zu Fuss oder per Velo zu bewegen, und attraktive öffentliche Verkehrsmittel sollen die schnelle und zuverlässige Erreichbarkeit der Zentren sicherstellen.

Diesen Ansatz verfolgt der VCS weiterhin: Die Abkehr von der autoorientierten Strassenentwicklung zugunsten einer nachhaltigen Mobilitätsplanung ist eine Chance für eine lebenswerte Siedlungslandschaft. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob eine solche Verkehrswende auch im Aargau möglich ist.

oasin.ch

Die Mitwirkungseingabe des VCS Aargau von 2016

Medienmitteilung des VCS Aargau zum Entscheid der Behördendelegation GVK Baden u. Umgebung

Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print