Mobilitätsstrategie Kanton Aargau

Mit dem Bericht «mobilitätAARGAU» hat der Kanton Aargau nach zehn Jahren seine Mobilitätsstrategie überarbeitet. Im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens hat sich auch der VCS Aargau zu den einzelnen Aspekten geäussert und versucht, die überraschend gute Strategie in einigen Punkten noch zu verbessern. Am 13. Dezember 2016 hat der Grosse Rat die revidierte Mobilitätsstrategie verabschiedet.

Das Klischee des «Autobahnkantons» Aargau ist nach wie vor weit verbreitet, ein Kanton wo «freie Fahrt» wichtiger ist als lästige Umwelt- und Verkehrssicherheitsfragen. Es liegt daher im Interesse des Kantons, dies mit einer zeitgemässen Mobilitätsstrategie zu widerlegen.

So finden sich viele gute Ansätze in der vorgelegten Strategie: mehr Fuss- und Veloverkehr in den Städten und urbanen Entwicklungsräumen, eine Verbesserung des Modal Splits hin zu ökologischeren Verkehrsträgern und eine effiziente, sichere und nachhaltige Nutzung des Verkehrsangebots.

Kernstück der beschlossenen Mobilitätsstrategie des Aargaus

Die Mobilitätsstrategie orientiert sich am im Richtplan festgelegten Siedlungsgebiet und an den aktuellen Siedlungs- und Verkehrsprognosen für die kommenden Jahrzehnte. Demgegenüber steht nach wie vor ein starker Fokus auf Steigerung der Erreichbarkeit und damit verbunden auf dem Verkehrsfluss.

Diese Ziele dürfen nicht mit Kapazitätserweiterungen für den motorisierten Individualverkehr verfolgt werden. Dies würde nur sehr kurzfristig Wirkung erzielen und zu mehr Verkehr führen. Temporeduktionen und Verkehrsmanagement hingegen wären effiziente und nachhaltige Mittel um die gesteckten Ziele zu erreichen. Mit veralteten Rezepten jedoch lassen sich keine Verkehrsprobleme lösen und wir bleiben beim Bild des «Autobahnkantons». ÖV, Fuss- und Veloverkehr dürfen nicht bloss eine Ergänzung des Verkehrsnetzes sein, sondern sind ein selbstverständlicher Teil davon. 

Es ist festzuhalten, dass eine solche Strategie keinen verbindlichen Charakter hat. Es besteht die Gefahr, dass sie ein reines Lippenbekenntnis bleibt. Ob die ökologische Verbesserung des Modal Splits auch tatsächlich erreicht wird, muss sich erst noch zeigen, denn die aktuellen kantonalen Strassenausbau-Projekte stehen diesem Ziel diametral entgegen. 

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