Medienmitteilung

Das Gesamtkonzept zerfällt in Einzelteile

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Nach dem Grundsatz «Teile und herrsche» zerlegt der Kanton sein regionales Gesamtverkehrskonzept Ostaargau in Einzelteile, um den Widerstand zu schwächen. Der VCS fordert die Regionen auf, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen und gemeinsam eine zukunftsfähige Lösung für den Ostaargau einzufordern. Eine Richtplanänderung ist angesichts der vielen offenen Fragen nicht angezeigt.

Es läuft nicht rund für den Kanton. Wie der Name es sagt, sollte die OASE ein regionales Gesamtverkehrskonzept für den ganzen Ostaargau sein, das die Regionen Baden, Brugg und Unteres Aaretal/Zurzibiet ebenso integriert wie die verschiedenen Verkehrsträger. Der aktuelle Planungsstand, den die Regierung nun in den Richtplan eintragen will, erfüllt diesen Anspruch jedoch in keiner Weise. Nachdem sich im Raum Baden unüberbrückbare Widerstände gegen Teile des Konzepts manifestiert hatten, soll vorerst nur der Brugger Ast der OASE im Richtplan festgesetzt und in die Detailplanung gebracht werden. Im Raum Baden will der Kanton hingegen «Tempo rausnehmen» – eine Metapher, die wie die Planung selbst auf den Automobilismus verweist.

Im Raum Brugg-Windisch ist man über diese Entwicklung alarmiert. Die Angst, dass dereinst nur der Brugger Ast der OASE realisiert und die Region mit grenzüberschreitendem Schwerverkehr geflutet werden könnte, ist gross. Und sie ist real: Die Zentrumsentlastung Brugg-Windisch hat das Zeug, massiven Mehrverkehr zu generieren, verkürzt sich doch die Fahrzeit von Koblenz zur Autobahn A1/A3 je nach Tageszeit massiv. Betroffen wären die Zufahrtsstrecken, die mit den zusätzlichen Immissionen leben müssten.

Es droht ein neuer Transitkorridor im Ostaargau

Zum Raum Unteres Aaretal – Zurzibiet macht der Kanton gar nicht erst verbindliche Aussagen. So bleiben wichtige Fragen offen, etwa zu den Ausbauplänen für die Rheinübergänge für den Schwerverkehr und den Prognosen über die zukünftig zu erwartenden Verkehrsbelastungen. Der im Herbst unterzeichnete «Letter of intent», eine Vereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg über die grenzüberschreitende Planung im Verkehrsbereich, lässt nichts Gutes ahnen. Die OASE-Ausbaupläne, der von Deutschland vorangetriebene Ausbau der Hochrheinautobahn A98 und eine zusätzliche Rheinbrücke bei Koblenz bilden ein toxisches Gemisch, das den klimaschädlichen Strassenverkehr weiter anheizen wird.

Der VCS Aargau wehrt sich gegen die machiavellinische Taktik des «Divide et impera» des Kantons. Der Umweltverband fordert die Regionen auf, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen, und appelliert an den Grossen Rat, auf die Richtplanänderung zum jetzigen Zeitpunkt zu verzichten.

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