GVK Baden: Der öffentliche Verkehr wird ausgebremst

Wohin entwickelt sich das Gesamtverkehrskonzept im Raum Baden? Der Entscheid der Behördendelegation, weiterhin auf Busse statt auf ein Tram zu setzen, lässt aufhorchen. Anstatt die Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr voranzutreiben, liegt nun wieder der Umfahrungsttunnel auf dem Tisch, der das Verkehrsproblem nicht löst, sondern verschiebt und hunderte Millionen Franken kostet, die für zukunftsfähige Lösungen fehlen. Doch dafür fehlt es ohnehin an Ideen.

Der VCS Aargau beobachtet die Entwicklung im Planungsprozess GVK Raum Baden und Umgebung mit wachsender Sorge. Nachdem der grosse Widerstand der Bevölkerung im Siggenthal im Jahr 2021 zu einer Denkpause geführt hatte, weil ein Umfahrungstunnel zur Entlastung des Badener Stadtzentrums die umliegenden Gemeinden zusätzlich belasten würde, wird nun erneut über den Tunnel diskutiert.

Dagegen wehrt sich der VCS: Ein solcher Kapazitätsausbau führt unweigerlich zu einem weiteren Verkehrswachstum auf den Zufahrtsachsen, was die Probleme in der Region nicht löst, sondern verschärft. Attraktive und sichere Bedingungen für das Velo sind so nicht umsetzbar, und sichere Schulwege, die dem VCS ein besonderes Anliegen sind, bleiben auch in Zukunft ein Wunschtraum.

Zudem ist das Problem hausgemacht: Die Zentrumsfunktion von Baden schafft Mobilitätsbedürfnisse, und das riesige Parkierungsangebot der Stadt ist eine Einladung, mit dem Auto anzureisen. Der Durchgangsverkehr hingegen, den ein Umfahrungstunnel aufnehmen würde, spielt eine untergeordnete Rolle, wie Nummernschilderhebungen gezeigt haben.

Mehr vom Gleichen bringt uns nicht weiter

Besonders enttäuscht ist der VCS vom richtungsweisenden Entscheid der Behördendelegation, den Ausbau des schienengebundenen ÖV auf Eis zu legen. Damit torpediert diese strategische Steuergruppe, in der die Gemeinden der Region das Sagen haben, die Verlagerung auf den flächeneffizienten und klimaschonenden öffentlichen Verkehr. Stattdessen soll das Bussystem weiter ausgebaut werden, obschon die Busse schon heute vielerorts im Stau stecken bleiben und die Anschlüsse nicht gewährleistet sind.

Angesichts des prognostizierten Wachstums in der Region sind beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs mutige Schritte nötig, um die räumliche Entwicklung gezielt zu steuern. Diese Planung darf nicht aufgeschoben werden. Die Verlagerung ist überfällig und Voraussetzung für eine Entlastung im unteren Limmattal. Sie ist nicht nur zur Bewältigung der Verkehrsprobleme, sondern auch angesichts der fortschreitenden Klimakrise dringend nötig. Die Frage ist nicht Limmattalbahn oder Bus; um die Voraussetzungen für die Verlagerung zu schaffen, braucht es ergänzend zum Bus dieses Tram via Neuenhof und Wettingen nach Baden und eventuell weiter via Siggenthal nach Turgi.

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