Rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen der Schweiz geht auf das Konto des Verkehrs. Der Verbrauch fossiler Energien im Verkehr muss deshalb so schnell wie möglich beendet werden. Aus Sicht des VCS braucht es Massnahmen auf drei Handlungsebenen: Verkehr vermeiden, auf ressourcenschonende Verkehrsträger verlagern und den verbleibenden Verkehr durch technologischen Wandel klimaverträglich gestalten.
Der VCS Aargau begrüsst, dass der Kanton im Rahmen der Gesamtüberprüfung des Richtplans ein eigenes Kapitel zum Klima in dieses zentrale Planungsinstrument aufnehmen will. Er äussert sich in der Vernehmlassung insbesondere zum Thema Mobilität und Verkehr und verweist auf die Studie von Infras, die der VCS Verkehrs-Club der Schweiz in Auftrag gegeben hat. Die Studie des unabhängigen Forschungsbüro berechnet die Auswirkungen von unterschiedlichen Verkehrsszenarien und zeigt Massnahmen auf, welche ergriffen werden müssen, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe im Landverkehr zu beenden und damit auch die Klimaziele zu erreichen.
Zur Realisierung des Netto-null-Ziels braucht es Massnahmen auf drei Ebenen: der Verkehrsvermeidung, der Verlagerung und der Dekarbonisierung. Im Vordergrund steht die Reduktion der Personenkilometer im motorisierten Verkehr.
- Beeinflussung der Verkehrsnachfrage: Verminderung des Verkehrs durch weniger Fahrten und Transporte, durch konsequente Verkürzung der Wege und durch eine bessere Auslastung der Fahrzeuge.
- Verlagerung auf Verkehrsträger, die das Klima schonen, also vom Auto hin zum Fuss‐ und Veloverkehr sowie zum ÖV. Zusätzlicher Landverbrauch soll vermieden werden, indem heute dem MIV gewidmete Flächen zugunsten der klimafreundlichen Verkehrsträger umverteilt werden.
- Technologischer Wandel: Einsatz klimaschonenderer Technologien bzw. fossilfreier Energieträger, insbesondere Elektroantriebe und synthetische Treibstoffe einerseits, Erhöhung der Effizienz durch Elektrifizierung, Reduktion der Masse, Optimierung von Motoren, Getriebe oder Fahrwiderstand andererseits.
Wie die Infras-Studie zeigt, ist ein fossilfreier Landverkehr bis 2040 möglich. Der VCS fordert, dass der Kanton Aargau dieses Ziel anstrebt, und erwartet, dass dem Thema Verkehr im Richtplankapitel Klima angesichts der Dringlichkeit und der Relevanz eines wirksamen Klimaschutzes eine hohe Priorität eingeräumt und die Umsetzung im Massnahmenplan Klima konsequent vorangetrieben wird.
Zum Masterplan für einen fossilfreien Verkehr des VCS
Zusammenfassung «Szenarien fossilfreier Verkehr»
Infras-Studie «Szenarien fossilfreier Verkehr