Aargauer Motorfahrzeugstatistik 2017

Trendwende bei der Motorisierung: Ist der Aargau bald kein Autokanton mehr?

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Der VCS Aargau nimmt erfreut zur Kenntnis, dass der Motorisierungsgrad im Aargau erstmals leicht abgenommen hat. Pro Einwohner sind nun weniger Autos eingelöst. Allerdings nimmt die absolute Anzahl der Autos immer noch zu. Zudem fristen die alternativen Antriebe im Aargauer Fuhrpark noch ein Nischendasein.

Inden letzten Jahren wurde das Wachstum bei der Motorisierung des Aargaus immer schwächer, dieses Jahr ging die Motorisierung sogar leicht zurück: Von 2011 bis 2013 betrug das Wachstum der Motorisierung noch rund ein Prozent, in den letzten drei Jahren waren es jeweils deutlich weniger als ein Prozent. Diese Zahlen deuten auf einen stabilen Trend hin. Diese Entwicklung begrüsst der VCS Aargau. Allerdings ist der Aargau mit den aktuell 58,4 Fahrzeugen pro 100 Personen immer noch übermässig motorisiert. Wir hoffen dass der Trend andauern wird und vermehrt ökologischere Verkehrsmittel, wie Velo-und Fussverkehr sowie öffentlichen Verkehr,gewählt werden. Zudem sehen wir in der Digitalisierung auch eine grosse Chance, dass mit Home Office, dem Online-Handel, Carsharing, Carpooling auch deutlich weniger Fahrzeuge und Personenkilometer im Auto anfallen werden.

Aktuell wächst jedoch die absolute Anzahl der Autos im Aargau bedauerlicherweiseimmer weiter. Es sind aktuell mit 391'623 Fahrzeugen, so viele wie noch nie. Das Wachstum des Fahrzeugbestandes war in den letzten Jahren mit etwa 1,5 Prozent zudem auch deutlich. Natürlich führt die Verfügbarkeit von mehr Fahrzeugen zu mehr bzw.längeren Fahrten und dies schadet der Umwelt und ist eine unerfreuliche Nachricht für die anderen Verkehrsteilnehmer und die Allgemeinheit. Letzteres insbesondere da der motorisierte Individualverkehr seine externen Kosten bei weitem nicht deckt. 

Ernüchterung bei den alternativenAntrieben
Die Gruppe der Elektro-,Gas-und Hybridmotoren konnte zwar im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas zulegen, kommt aber dennoch nur auf einen Anteil von 2,2%.Wenn man sich die Zahlen der einzelnen Antriebsarten anschau twird es noch düsterer: Von den fast 400'000 Autos im Aargau haben nur 5’668 einen Hybrid-, 1'322 einen Gas-und 1'226 einen Elektromotor. Dabei hätten diese Antriebe gegenüber den Benziner und Dieslern signifikante Vorteile für die Umwelt, insbesondere bei den klima-und gesundheitsschädlichen Emissionen. Dass der Diesel-Anteil bei den fossilen Treibstoffen zunimmt, wird sich negativ auf Lufthygiene und Gesundheit auswirken. Dieselfahrzeuge stossen immer noch deutlich mehr der gesundheitsgefährdenden Stickstoffoxide aus.

Kluge Raumplanung als Schlüssel
Zu dem zeigt der Unterschied zwischen den Gemeinden klar auf: Gemeinden miteiner guten Infrastruktur, einem entsprechenden öV-Angebot und dazu möglichst kurzen Wegen machen den öffentlichen Verkehr sowie den Velo-und Fussverkehr attraktiv. Darum verwenden in diesen Gemeinden weniger Menschen ein Auto als in den peripheren Gebieten. Mit einer klugen Raumplanung, hin zu einer Verdichtung, können somit Verkehr eingespart werden und zudem fällt die Verkehrsmittelwahl ökologischer aus. Beides trägt zu einer umweltfreundlicheren Entwicklung bei.

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