Das bestehende Strassennetz muss unterhalten werden. Dagegen spricht nichts. Allerdings geht ein Grossteil der Mittel des Strassenbauprogramms 2018 nicht in den Unterhalt, sondern in den Neubau und die Umgestaltung von Kantonsstrassen. Zwar keine neue Erkenntnis, aber dennoch immer noch gültig: Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten. Der Kanton Aargau baut sein Strassennetz aus, das wird zu mehr Verkehr auf der Strasse führen und die Staus an den Knoten werden weiter zunehmen.
Die Ausbau-Offensive steht in krassem Widerspruch zur verabschiedeten Mobilitätsstrategie
Die vor wenigen Monaten vom Grossen Rat beschlossenen Mobilitätsstrategie sieht vor, dass der Anteil des Strassenverkehrs abnehmen soll, zugunsten der umweltfreundlicheren und raumeffizienteren Fuss-, Veloverkehre sowie dem öffentlichen Verkehr. Wie dies mit den sehr ausbaulastigen vorgesehenen Projekten erreicht werden soll, bleibt wohl das Geheimnis der Kantonsregierung.
Lärmsanierung könnte kostengünstiger und effektiver umgesetzt werden
Für Lärmsanierungsmassnahmen im Jahr 2018 werden 15 Millionen Franken verwendet. In den geplanten Projekten werden jeweils Lärmschutzwände verbaut. Zudem arbeitet der Aargau in diesem im Lärmschutz auch viel mit den sehr teuren und schnell an Wirkung verlierenden sogenannten Flüsterbelägen. Dabei gäbe es eine viel effizientere, einfachere und kostengünstigere Massnahme um den Lärm an der Quelle, wie es die Lärmschutzverordnung vorsieht, zu bekämpfen: Temporeduktionen.
Zumindest wird auch etwas in den Veloverkehr investiert
Der Kanton Aargau sieht vor, dass für den Ausbau des kantonalen Radroutennetzes 7 Millionen Franken ausgegeben werden. Vier Projekte sind angedacht. Dies ist immerhin ein Anfang. Aber mit diesem Tempo wird das Velo nicht schnell genug zu einer attraktiven Alternative. Der VCS Aargau erwartet vom Kanton deutlich mehr Engagement.