Medienmitteilung vom 12.10.2022

VCS Aargau lehnt zentrales Holzheizwerk der Refuna ab

Bis zu 9500 Lastwagenfahrten pro Jahr, um Holz für ein ineffizientes Fernwärmenetz heranzukarren: Das geht dem VCS zu weit. Er lehnt das Grossheizwerk der Refuna ab, das künftig die Abwärme des AKW Beznau ersetzen soll.

Mit der Ablösung nuklearer und fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien gewinnt Holz an Bedeutung. Da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff mit beschränktem Potenzial handelt – in Aargauer Wäldern wachsen rund 400’000 m3/Jahr –, muss die Nutzung geplant und die gerechte Verteilung geregelt werden, um eine Übernutzung zu verhindern, die Versorgung bestehender und geplanter Verwertungsanlagen sicherzustellen und lange Transporte zu vermeiden. Diese Nutzungsplanung ist Sache des Kantons. 

Das projektierte Heizwerk hat einen Holzbedarf von bis zu 72’200 Tonnen pro Jahr. Frischholz und Altholz sollen im Umkreis von bis zu 150 Kilometern beschafft werden. Dazu sind rund 9500 Lastwagenfahrten pro Jahr notwendig, die erhebliche Distanzen zurücklegen. Das ist nicht nachhaltig. Eine Verlagerung auf die Schiene ist aufgrund der gestreuten Herkunft des Rohstoffs nur sehr beschränkt möglich. 

Der VCS ist der Ansicht, dass Holz möglichst lokal bzw. regional verwertet werden muss, um unnötige Transporte zu vermeiden. Ein grosses zentrales Werk wie das geplante würde die dezentrale Nutzung des Rohstoffs beeinträchtigen, indem es Mitbewerbern den benötigten Rohstoff für ihre regionale Wärmeerzeugung entzieht. Das Holzheizwerk der Refuna ist deshalb so zu dimensionieren, dass der Zulieferradius für Frischholz nicht grösser ist als 30 Kilometer. Altholz soll zu mindestens 50 Prozent auf der Schiene zugeführt werden. 

Wärme aus Holz ist eine kostbare regelbare Energie und sollte immer ergänzend zur Deckung von Spitzenlasten eingesetzt werden. Zur Deckung der Grundlast kommt in erster Linie Erdwärme infrage, die im Versorgungsgebiet der Refuna verfügbar ist. Thermische Sonnenkollektoren bei den Endverbrauchern sind als Ergänzung geeignet. Dafür müssen entsprechende Anreize geschaffen werden. Ein überdimensioniertes zentrales Holzheizwerk steht der dezentralen Nutzung von Holz entgegen und untergräbt die Bemühungen um eine sichere, effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung und führt zu zusätzlichem, vermeidbarem Verkehr. 

 

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