Veloverbindung Wildegg–Auenstein: Note ungenügend!

Der Kanton hat im Februar das Bauprojekt für den Ersatz der Aarebrücke zwischen Wildegg und Auenstein samt Anpassungen der Anschlüsse öffentlich aufgelegt. Dagegen hat der VCS Aargau Einwendung erhoben. Wir fordern, dass zwischen Auenstein und Wildegg eine durchgängig befahrbare, sichere Veloverbindung geplant wird, die den Anforderungen des Veloweggesetzes genügt. Der Ersatz der Aarebrücke und die Gestaltung der Anschlüsse müssen sich am künftigen Netz orientieren; das Projekt darf nicht als Stückwerk realisiert werden.

Die kantonale Veloroute 811 verbindet die Austrasse in Auenstein mit der Aarauerstrasse in Möriken- Wildegg. Sie verläuft auf der Talstrasse (K 471) über die Aarebrücke aus dem Jahr 1870, deren Ersatz Kern des vorliegenden Projekts ist. Seit jeher ist die Route im Bereich des Bahnhofs Wildegg unterbrochen; jahrzehntelang musste das Velo über die Treppen der Bahnhofsunterführung getragen werden, um sicher auf die andere Seite zu gelangen. Dank der Sanierung des Bahnhofs stehen künftig behindertengerechte Rampen zur Verfügung, die auch von Velofahrenden benutzt werden können – allerdings nicht fahrend, denn die Unterführung ist nicht für den Fahrverkehr ausgelegt. Zwar existiert eine offizielle Ausweichroute über die Jurastrasse. Doch für Velofahrende ist diese enge Unterführung der Kantonsstrasse mit ihrer Kurve dermassen gefährlich, dass sie nicht als Alterativroute empfohlen, sondern mit einem Velofahrverbot belegt werden sollte.

Gegen die Sanierung des Bahnhofs Wildegg ohne Schliessung der Netzlücke hatte der VCS Aargau 2020 Einwendung erhoben. Wir forderten eine direkte, befahrbare Unterführung parallel zur Personenunterführung der SBB. Aufgrund des engen zeitlichen Fahrplans sahen wir uns aber gezwungen, die Einwendung zurückzuziehen, um die notwendige Bahnhofssanierung nicht zu gefährden. Der VCS fordert nun, dass parallel zur Jurastrasse ein separater Velotunnel geplant und gebaut wird. 

Künftig ein wichtiger Schulweg 

Angezeigt ist dies nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Bedeutung der Veloroute 811. Die Gemeinden im Schenkenbergertal haben entschieden, dass ihre Kinder die Oberstufe in Zukunft in Möriken-Wildegg besuchen werden. Schon ab dem Schuljahr 2026/27 werden viele Kinder und Jugendliche aus den Gemeinden Auenstein, Veltheim, Schinznach und Thalheim täglich mit dem Velo über die Aarebrücke nach Wildegg zur Schule fahren. Angesichts dieser Entwicklung ist die Planung einer sicheren Veloverbindung zwingend.

Problematisch ist nicht nur das Fehlen einer befahrbaren Querung des Bahntrassees. In der Kritik steht auch der komplexe Knoten bei der Zufahrt zur JCF aufgrund von Sicherheitsdefiziten. Das geplante Knotenlayout genügt den Ansprüchen einer sicheren Veloinfrastruktur nicht. Der VCS Aargau fordert, dass der Knoten überarbeitet und sicher gestaltet wird. Dabei soll der Veloweg in Richtung Bahnhof gegenüber der Werkszufahrt vortrittsberechtigt sein und mit einem roten Belag versehen werden. In Richtung Auenstein muss die Veloführung so überarbeitet werden, dass Warteräume und Querungsstellen klar definiert sind. Es soll zudem geprüft werden, ob die Veloroute nicht als Zweirichtungsweg auf der aareaufwärts liegenden Brückenseite geführt werden könnte, damit eine Querung der Fahrbahn an dieser Stelle nicht nötig ist.

Nebst dem VCS Aargau haben auch Pro Velo Lenzburg und Pro Velo Kanton Aargau Einwendung erhoben. Ausserdem hat alt Grossrat Sämi Richner, Auenstein, eine Sammeleinwendung lanciert. Innert nur 10 Tagen hat er 187 Unterschriften gesammelt von Personen, die alle dasselbe verlangen wie wir auch: die Planung einer sicheren, durchgängig befahrbaren Veloroute von Auenstein nach Wildegg.

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